SCHICHTWECHSEL - Ein Raumgerüst für vertikale Vielfalt
Der Entwurf für das High Rise Gebäude zeichnet sich mit eindrucksvoller Fernwirkung in der Silhouette der Stadt Osnabrück ab und bildet so einen prägnanten Auftakt zum neuen Lokviertel.
In der nordöstlichen Ecke des Grundstückes an der Hamburger Straße platziert sich das multifunktionelle Gebäude als verbindender Stadtbaustein zum Terminal Ost. 
Das konstruktive Gestaltkonzept ist gleichzeitig Form und Inhalt. So entwickelt sich innerhalb eines 3D-Grids, welches seine räumlichen Bedingungen aus der nachhaltigen Bauweise eines Holzhybridraumwerkes erhält, eine zeitgemäße und zukunftsweisende Nutzungsmischung. Die Freiheitsgrade dieses Entwurfskonzeptes erlauben neben der CO2- und ressourcensparenden Materialisierung auch ein Raumgerüst mit den nötigen Freiheitsgraden und der Flexibilität für die Stapelung verschiedener Nutzungen und auch deren Anpassung und Veränderung in der Zukunft.
In den zwei Untergeschossen finden Fischtanks für ein Aquaponiksystem Platz. Als Baustein für eine edible City lässt sich hier in Kreislauferzeugung einerseits Speisefisch produzieren und aus dem düngenden Wasser eine Kräuter- und Salatzucht anreichern.
Das Erdgeschoss ist über die Gestaltung des Außenraumes die Verknüpfung insbesondere für fußläufige Verbindungen zwischen Lokviertel und Hase und ist somit Adresse und Auftakt für das neue Gebäude. Hier befinden sich in einer vertikal verknüpften Raumeinheit Angebote für Mobilität, Gastronomie mit Bistro und Café sowie Markt und Ausstellungsbereich. Diese Funktionen erreichen so die größte Öffentlichkeit.
Einer logischen Staffelung der Raum- und Nutzungseinheiten, gemäß einer Hierarchie der Öffentlichkeit, folgt darüber der Bereich Bibliothek und Coworking Spaces in den Obergeschossen 3 und 4.
Die Makrostruktur des High Rise Gebäudes erlaubt zu dieser und auch den weiteren vertikal darüber gestapelten Nutzungseinheiten die Zuordnung einer Dachterrasse als Freibereich, der den Nutzern weitere Aufenthaltsmöglichkeiten anbietet.
So befindet sich im 5.-7. Obergeschoss ein Hotel, dessen Foyer über eine Galerie mit Kaskadentreppe alle drei Hotelgeschosse eindrucksvoll verbindet.
Im 8., 9. und 10. Obergeschoss werden zeitgemäße, neue Wohnformen angeboten.
Im Restaurant im 11. OG können die Nahrungsmittel aus der eigenen Produktion verköstigt werden.
Das 12. bis 15. Obergeschoss stellt Flächen für die Aquaponikanlagen für die Zucht pflanzlicher Nahrungsmittel bereit und macht das Konzept gleichzeitig mit der halböffentlichen Skylounge verständlich und erlebbar.
Ein Sicherheitstreppenhaus und zwei Aufzüge erschließen das Gebäude suffizient.
Material und Konstruktion
Die Primärkonstruktion besteht aus einem Gerüst mit 4m Spannweite in jeder Raumrichtung (x, y und z). Diese Struktur ist flexibel und lässt vertikale Raumzusammenhänge und Fassadenöffnungen in Form von 'Luftmaschen' anordnen und abbilden.
Die elementierte Wetterschutzschicht aus Aluminiumelementen mit einem hohen Recyclinganteil ist leicht auch in der Höhe zu montieren und zu warten.
Diese Ausführung schafft in ihrer Fernwirkung im Ausdruck eine Synthese von Eleganz und Vernunft, ein Hybrid aus Gerüst und Skulptur, Form und Erscheinung.
in Zusammenarbeit mit Jonas Schulte